So war’s bei „Die Höhle der Löwen“

Wir,- von der „Kinderleichten Becherküche“ durften unser Produkt 2016 in der VOX Gründershow „Die Höhle der Löwen“ im Fernsehen –, vor fünf Investoren präsentieren. Das war vielleicht eine Aufregung!
Hier berichte ich euch, wie so ein Pitch abläuft!

Birgit Wenz

Birgit Wenz

Gründerin:
Kinderleichten Becherküche

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Ich erinnere mich noch genau, an diesen Morgen im Februar 2016, als ich vor Freude in die Luft sprang. VOX hatte bei mir angerufen und mir folgendes mitgeteilt: „Herzlichen Glückwunsch! Wir wollen euch haben, bei der nächsten Staffel „Die Höhle der Löwen“.“

Wahnsinn! Es hat nicht mal eine Woche gedauert vom Versenden unserer Bewerbung bis zu dieser Zusage. „Die wollen uns also wirklich, sonst würden sie sich nicht so beeilen?“, ging es mir durch den Kopf.

Die Aufzeichnung findet in zwei Wochen statt!

Am 2. März sollten wir nach Köln kommen. Das würde unser Drehtag sein. Bis dahin mussten wir noch einiges vorbereiten zum Beispiel den „Pitch“. „Was ist denn das? Habe ich noch nie gehört“, fragte ich mich. Scheint etwas ganz Wichtiges zu sein, da uns extra eine Mitarbeiterin bei der Planung und Vorbereitung des Pitch unterstütze.

Mein Mann sagte den 2. März ab, er sei geschäftlich in Spanien. Ich drehte innerlich durch und dachte mir: „Geht’s noch? Wir sollen zum Fernsehen und der traut sich Terminansprüche zu stellen!“

Es klappte, unser neuer Termin war der 22. März.

Der Pitch – die Geschäftsidee präsentieren

Nachdem ich von VOX eine Vorlage für den Pitch bekommen hatte, setzte ich mich an den Computer und schrieb alles über die Becherküche auf. Ich war total zufrieden und dachte: „Das hast du richtig gut gemacht!“ Aber nein, mein Mann Stefan war anderer Meinung. „Das ist zu kurz! Wir müssen die Besonderheit unseres Produktes mehr hervorheben!“ „Aber es hieß doch, der Pitch soll kurz und knapp sein, nur drei Minuten!?“

Täglich gab es Mails und Telefonate mit der Produktionsfirma. Das Hotel wurde gebucht, Absprachen wegen der Dekoration getroffen und wir brauchten ein ärztliches Attest für unseren Sohn, der bei der Sendung die Aufgabe übernehmen sollte, Waffeln zu backen. Ebenso benötigte er einen Tag schulfrei und ein Einverständnis vom Jugendamt, für den Fernsehauftritt.

  1. März 2016 – Noch drei Tage bis zum Auftritt!

Dieser Tag stand im Zeichen des Lernens. Wir hatten extra eine Trainerin engagiert, die uns fit machen sollte für den Fernsehauftritt. Den Pitch wollten wir noch einmal genau betrachten und eventuell verändern. Immer und immer wieder hatten wir geprobt, wie wir auf die Bühne laufen –nacheinander unsere Sätze gesprochen und uns den kritischen Fragen der Trainerin gestellt.

Mit Hilfe verschiedener Atemübungen sollte das Lampenfieber verschwinden. Aber ich dachte nur: „Welches Lampenfieber?“ Ich freute mich so auf den Auftritt!

Alles in allem fühlten wir uns nach dem Probetag bestens vorbereitet auf die Sendung.

  1. März 2016 – Tag der Anreise

Um 13:00 Uhr ging es in Gottenheim los. Stefan hatte sich frei genommen. Ich kam von der Arbeit und gemeinsam haben wir unseren Großen von der Schule abgeholt. Zur Feier des Tages gab es Fastfood zum Mittagessen. Larik liebt dieses Restaurant und da wir schnell nach Köln wollten, blieb für Essen wenig Zeit.

Die Vorfreude auf den bevorstehenden Tag war groß und tausend Fragen schwirrten mir im Kopf herum:

  • Wie würden wir uns fühlen, wenn wir nach Hause fahren?
  • Ist unser Traum dann vielleicht geplatzt?
  • Wie würde es für uns weiter gehen?

Große Aufregung – Wir haben die Schuhe vergessen!

Plötzlich herrschte Unruhe im Auto. Mist, wir hatten Lariks neue Schuhe zu Hause vergessen. Extra für den Fernsehauftritt hatten wir welche gekauft.  – Jetzt hatte er die alten ausgelatschten an. Mit diesen konnte er unmöglich im Fernsehen auftreten! Deshalb war klar, wir müssen abends noch neue Schuhe kaufen.

Der erste Blick hinter die Kulissen

In Köln angekommen, wollten wir zuerst das Studio ansehen und hatten tausend Fragen, wie:

  • Wo kann man hier parken?
  • Wo ist nur der Eingang?

Zum Glück schauten wir uns das alles schon am Abend zuvor an, sonst wären wir morgens sicherlich zu spät gekommen.

Die Begeisterung unsererseits war groß, als wir das Studio sahen. Alles war so toll aufgebaut!

Da waren die fünf Stühle, auf die wir sogar sitzen durften. Das Eingangstor, der goldene Käfig, alles sah genauso aus, wie im Fernsehen. Wir durften Probe laufen, haben besprochen was morgen beachtet werden sollte und konnten mit ruhigem Gewissen das Studio verlassen.

Und ich jubelte nur noch: „Ich freu mich, ich freu mich!!!“

Shopping für eilige!

Jetzt mussten wir aber schleunigst los – Schuhe kaufen! Kurz vor Ladenschluss im dritten Geschäft fanden wir endlich ein Paar. Siebzig Euro, aber was soll’s! Fürs Fernsehen nur das Beste! Unser Sohn war so glücklich mit den modischen Sneakers.

Müde bin ich…

Nach dem Abendessen ging es ins Hotel. Meine beiden Männer schauten Fußball. Ich schlief früh ein.  Vor lauter Aufregung bin ich aber um 3:00 Uhr aufgewacht und konnte nicht mehr weiterschlafen. Ich hatte nur einen Gedanken: „Wie wird unser Auftritt werden?“

  1. März’16 – Jetzt geht’s los!

Der Wecker klingelte. Als erste stand ich auf und machte mich startklar für den Tag. Ich freute mich riesig, war aber auch aufgeregt.

Draußen ist es eisig kalt!

Im Studio angekommen, wurde alles kurz durchgesprochen, dann ging es los zum Interview, dass im Freien stattfand. Wir zogen unsere Shirts an und das Kamerateam verkabelte uns. Draußen im T-Shirt war es eiskalt! Also mussten wir die Zähne zusammenbeißen. Es gab klare Anweisungen vom Kameramann, der uns sagte, – wo wir laufen sollten und wo wir hinsehen müssten. Genauso haben wir es dann auch gemacht!

Zurück im Studio ging plötzlich alles ganz schnell.

Auf geht’s in die Höhle der Löwen

Da standen wir nun hinter dem Käfig! Das Herz klopfte enorm! Stefan war noch aufgeregter als ich. Wir wollten uns abklatschen, aber dann hieß es: „Los,los,los!“

Da standen wir, vor den fünf Löwen. Unsere Produktvorstellung, der Pitch lief wunderbar! Stefan stockte kurz, was aber nicht weiter schlimm war. Larik machte seine Aufgabe perfekt! Selbstbewusst und gekonnt rührte er den Waffelteig an.

Rede und Antwort stehen

Dann kamen die Kommentare der Löwen: Frank Thelen meinte, wir hätten homöopathische Mengen verkauft.

Judith Williams war sich sicher, dass wir unsere Becherküche alleine groß bekommen und meinte, dass sie uns nicht „ein Stück vom Kuchen“ nehmen möchte.

Ralf Dümmel machte uns ein Angebot. Allerdings wollte er 30% Firmenanteile für 100.000,- €.

Deal or no Deal?

Da mussten Stefan und ich uns kurz besprechen. Schnell war klar, wir wollten zuschlagen. DEAL!

Ralf Dümmel sprang auf, kam auf uns zu und nahm uns sogar in den Arm.

https://www.startupvalley.news/de/becherkueche-eigenstaendiges-backen/

Wir haben einen Deal! Wir haben einen Deal!

Jetzt folgte das Interview mit Amiaz. „Toll, wir haben es wirklich geschafft!  Wir sind unendlich glücklich und erleichtert.“

Unser Auftritt war tatsächlich gut. Wir hatten uns super vor den Löwen präsentiert.
Keine Frage konnte uns aus dem Konzept bringen – wir waren einfach perfekt vorbereitet!

Die Mitarbeiter von Ralf Dümmel stellten sich bei uns vor und tauschten Visitenkarten mit uns aus. Wir wurden zu einer Besprechung nach Hamburg eingeladen, bei der alles Weitere besprochen werden sollte.

Zufrieden und glückselig machten wir uns auf die Heimreise. Und im April 2016 wurden die Verträge unterschrieben.