„Sie hatte sich so auf den Backnachmittag mit ihrem sechs jährigen Sohn gefreut!“ erzählte mir meine Freundin Michaela. Alle Zutaten und das Material hatte sie bereitgestellt und gemeinsam haben sie begonnen Mehl und Zucker in die Schüssel zu machen. Aber schon nach zehn Minuten hat Tom gefragt: „Sind wir endlich fertig?!“ Michaela war so frustriert und konnte den jungen Bäcker nicht mehr motivieren, weiter zu machen. Am Ende hat sie den Kuchen alleine in die Form gemacht und enttäuscht die Küche aufgeräumt.
Gründerin:
Kinderleichten Becherküche
Solche Geschichten habe ich schon von einigen Müttern gehört.
✔ Warum heißt es immer Kinder würden so gerne in der Küche helfen und dann erlebt man solche frustrierenden Situationen?
✔ Was ist bei dieser Backaktion schiefgelaufen?
✔ Auf was muss man als Erwachsener achten, wenn man ein Erfolgserlebnis mit seinem Kind in der Küche haben möchte?
In diesem Beitrag verrate ich euch ein paar Tipps und Tricks für glückliche Kinder beim Kuchen backen!
Der wichtigste Punkt ist sicherlich, dass mir durch diese Situation bewusst wird, welche Fähigkeiten und welches Verantwortungsbewusstsein ich meinen Kindern mit auf den Weg geben möchte – die Quarantäne Zeit ist perfekt dafür geeignet, um diese Werte zu vermitteln.Kinder verlieren ganz schnell die Motivation, wenn sie wenig selbst machen dürfen. Als Zuschauer neben der Schüssel zu stehen ist langweilig! Sie wollen selbst aktiv sein und Eier aufschlagen, Butter klein schneiden und das Rührgerät halten. Deshalb soll der Erwachsen Hilfestellung geben, wenn es nötig ist, aber sich zurückhalten, wenn das Kind die Aufgabe alleine meistern kann.
Um genau dieses Problem in den Griff zu bekommen, empfehle ich das Buch „Kinderleichte Becherküche“. Bei diesem Backkonzept gibt es ein farbiges Messbecherset, mit dem alle Zutaten abgemessen werden. Eine klar strukturierte Bild-für-Bild-Anleitung führt durch das Rezept, so dass selbst Kinder die noch nicht lesen können genau erkenne, welche Aufgabe sie erledigen müssen. Durch diese Herangehensweise haben Kinder das Gefühl, es ganz alleine zu schaffen!
Wenn Kinder in der Küche werkeln ist es ganz normal, dass hin und wieder ein Ei auf der Arbeitsfläche landet, Mehl auf den Boden kommt, oder Fetthände die Backofentür berühren. Das heißt es: „Locker bleiben!“
Als Erwachsener sollte man solche Missgeschicke nicht so ernst nehmen. Am besten plant man genug Zeit ein, um nach der Aktion die Küche wieder in Ordnung zu bringen. Sätze wie: „Backen ohne Dreck geht sowieso nicht!“, „Es ist ganz normal, dass es beim Backen schmutzig wird!“, oder „Das kann jedem mal passieren!“ sorgen dafür, dass sich das Kind entspannt, und konzentriert weiterarbeiten kann.
Damit das Kind Freude beim Backen hat, ist es ganz wichtig, dass seine Arbeit wertgeschätzt wird. Deshalb soll der Erwachsene nur dann helfen, wenn das Kind darum bittet. Auf keinen Fall die Tätigkeit des Kindes verbessern, oder belehrend kommentieren. Ganz schnell kann es dann passieren, dass das Kind die Lust am backen verliert, weil es das Gefühl hat, es nicht richtig zu machen.
Schon Kinder mit drei Jahren können Kuchen backen. Am einfachsten sind Rührkuchen, bei welchen fünf bis sechs Zutaten in die Schüssel kommen und verrührt werden. Die Zubereitungszeit bei diesen Backwaren ist recht kurz, so dass bereits Vorschulkindern genug Ausdauer und Konzentration für eine solche Aufgabe haben.
Auch das Backen von Plätzchen ist sehr beliebt bei Kindern und Eltern. Erwachsene sollen nicht den Anspruch haben, dass das Kind den ganzen Teig alleine verarbeitet. Wenn ein Blech mit ausgestochenen Keksen belegt, bestrichen und eventuell noch verziert ist, hat das Kind schon richtig gute Arbeit geleistet und eine Pause verdient.